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The Frozen Fountain

von Annika Kuchenbuch

Ein Blick durch das schlicht gehaltene Schaufenster, eine herzliche Begrüßung vom Verkäufer im Kassenbereich, der Einstieg und viele Eindrücke der kunterbunt gemischten Produktpalette im Frozen Fountain folgen. Das Entrée ist gefüllt mit Kindheitserinnerungen: Es reihen sich Omas schönstes Sonntagsgeschirr an Kuscheltiere und Holzspielzeug an kleine Fundstücke, die wie Erinnerungen in einer großen Schatzkiste gesammelt wurden. Den ersten Raum verlassend finde ich mich in einem kleinen Zwischenraum wieder, in welchem verschiedene Schreibtische und Leuchtmittel präsentiert werden. Weiter geradeaus blickend, bin ich für einen Moment verblüfft, wie weit sich der von außen so muckelig anmutende Shop ins Innere erstreckt. Da stehe ich nun inmitten eines Lichthofes und bin mir für einen Moment unschlüssig, ob dass das Zuhause eines Freundes ist oder eine Verkaufsfläche – wären da nicht die Preisschilder, die meine Verwirrung schnell aufheben. Das große Deckenfenster über mir füllt den Raum mit Tageslicht – von hier aus führt eine alte Holztreppe auf die nächste Etage. Oben angekommen hat es sich ein Gast auf einem Sofa gemütlich gemacht. Links neben mir steht ein Tisch, der auf kunstvolle Weise zusammengewürfelt scheint, denn er besteht aus kleinen, miteinander verklebten Holzstücken.

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Die Stühle stehen in den Raum hinein, so, als könne man sich sofort setzen. Es hängen Bilder an den Wänden und ein wohnlicher Teppich wurde ausgerollt. Ich trete weiter in den Raum und gehe durch eine Tür, die links entlang führt. Ein langer Raum offenbart nun die ganze Dimension des Shops. Wer bisher nur grob die Dinge überblickt hat, muss spätestens jetzt ins Detail gehen und in der Flut der kleinen Schönheiten das Passende suchen und entdecken. Neben einem großen Angebot an Büchern und kleinen Kostbarkeiten, die sich einwandfrei als Geschenke mitnehmen lassen, findet man eine große Schrankfront am Ende des Raumes. Die Schränke sind in Benutzung und ich fühle mich, als wäre ich nun wirklich in einem Designatelier angekommen. Alles hat Struktur und wurde ordentlich hinterlassen und dennoch denkt man, es wurde erst gerade eben verlassen. An den Wänden hängen Teppiche mit prächtigen Farben, es macht Spaß mit den Fingern durch die weichen Strukturen zu fahren. Obwohl sich für mich alles sehr vertraut anfühlt, spüre und sehe ich jedem noch so kleinen Objekt seine Qualität an.
In der ersten Etage angekommen, fallen mir die ungewöhnlichen Sofas und Hocker sofort ins Auge. Den Blick schweifend, sehe ich einen Austritt nach draußen und nehme die Einladung der offenen Tür dankend an. Ruhig und friedlich ist es hier, von den schrägen Dachfenstern kann ich nun in das Innere des Ladens hinabschauen. Direkt neben der Tür nach draußen geht es aber im Inneren noch weiter. Nach drei kleinen Treppen bin ich nun unter dem Dach angekommen. Es gibt einen großen Sofabereich und einen Tisch, auf dem viele Bücher aufgeschlagen liegen. Hinter mir steht eine imposante Liege. Einen Moment bleibe ich noch und komme zur Ruhe. Abschließend gehe ich wieder die alte Holztreppe herunter, es knarrt eigenartig. Langsam schlendere ich aus dem Laden heraus und bin froh, diesen Shop entdeckt zu haben.